Gebäudebrand  Neidenbach Mafridstraße am 10.06.2000


Gebäude am Morgen nach den Löscharbeiten
Gebäude am Morgen nach den Löscharbeiten
Innenansicht nach den Löscharbeiten
Innenansicht nach den Löscharbeiten

 

In der Nacht vom 9. auf den 10. Juni 2000 (Pfingstsamstag) zog ein schweres Gewitter über Neidenbach hinweg. Ein Blitz traf ein Haus in der Mafridstraße, vermutlich einen Antennenmast, und löste einen Brand im Dachgeschoß aus. Gleichzeitig fielen in der ganzen Straße Strom und Telefon aus, so dass ein Bewohner der Einliegerwohnung sich mit dem Auto auf die Suche nach einem Sirenenalarmknopf im Dorf machte, um die Feuerwehr zu alarmieren. Nachdem er am Feuerwehrgerätehaus erfolglos gesucht hatte, traf er, sämtliche diesbezüglichen Klischees erfüllend, mehrere FW-Einsatzkräfte in einer Gaststätte an, die die Alarmierung der Feuerwehr sofort über den Fahrzeugfunk des Einsatzfahrzeugs veranlassten. Mobiltelefone waren zu dieser Zeit noch nicht sehr verbreitet, außerdem lag Neidenbach damals noch in einem der vielen Funklöcher in der Eifel.

Beim Eintreffen an der Einsatzstelle um 01.16 Uhr sehr starke Rauchentwicklung im gesamten Dachgeschoss, auf der Rückseite des Hauses Feuerschein durch offene Dachhaut. Personen befanden sich zu diesem Zeitpunkt keine mehr im Haus, die üblicherweise im Dachgeschoß schlafenden Kinder der Familie befanden sich über Nacht bei einem Rockfestival. Der Hausbesitzer hatte bereits an der Gebäuderückseite mit der Brandbekämpfung mit einem Gartenschlauch begonnen, war aber aufgrund der Größe des Brandes bisher erfolglos geblieben. Zunächst wurde ein Innenangriff durch das Treppenhaus unter PA sowie ein Außenangriff über das Dach der Hausrückseite ebenfalls durch einen PA-Trupp mit C-Rohren vorgenommen. Weitere 4 C-Rohre wurden mit im Außenangriff verlegt. Durch zu große Hitze und Rauchentwicklung musste sich zunächst der Trupp im Innenangriff zurückziehen. Bedingt durch schlechte Sicht im Treppenhaus stürzte ein AS-Geräteträger dort und zog sich dabei Verletzungen zu. Der alarmierte Rettungsdienst übernahm den Feuerwehrangehörigen und brachte ihn zur weiteren medizinischen Versorgung ins Krankenhaus. Die beim Erstalarm mit alarmierten Feuerwehren aus Kyllburg, Burbach und Malbergweich unterstützten ebenfalls bei der Brandbekämpfung insbesondere durch AS-Geräteträger und Ausleuchten der E-Stelle. Nach ca. 1 Stunde war das Feuer unter Kontrolle und nach ca.1,5 Stunden war das Feuer aus. Nachlöscharbeiten waren noch bis ca. 04.00 Uhr erforderlich. Eine Brandwache war bis 05.30 Uhr im Einsatz. Die Nachbarn hatten während des gesamten Einsatzes die Einsatzkräfte mit Kaffee, Getränken und Verpflegung versorgt, die Ausleuchtung der Einsatzstelle mit Kabeltrommeln und Halogenstrahlern unterstützt sowie erste Aufräum- und Reinigungsarbeiten übernommen. Die Feuerwehrer Neidenbach verfügten damals noch nicht über Notstromaggregate sowie ausreichend Beleuchtungsmaterial. Die Hausbewohner wurden kurzfristig bei Verwandten im Ort untergebracht.